Alles über Wunderzucker

Zucker trägt seinen Ruf als „weißes Gift“ zu Recht. Ihn als Lebensmittel zu betrachten, hieße, die Vorstellungskraft arg zu strapazieren, denn Zucker ist vielmehr eine Chemikalie, die unser Körper nur schwer verwerten und verdauen kann. Der Mensch ist nicht dazu bestimmt, Zucker in rauhen Mengen zu verzehren, in welcher Form auch immer: weiß oder braun, als Maissirup, Saccharose, Dextrose, Glukose, Fruktose oder Laktose, Gerstenmalz, Honig, Reis- oder Ahornsirup. Zucker ist auch sehr verführerisch: Ähnlich wie eine Droge lockt er uns in seine süßen Fänge, selbst wenn wir die besten Vorsätze haben.

Eine chinesische Weisheit besagt, dass Süße eins der Aromen ist, die für die Aufrechterhaltung des Körpergleichgewichts unabdingbar sind. Der regelmäßige Verzehr großer Zuckermengen kann jedoch ernste Gesundheitsschäden hervorrufen: Hyperglykämie und Gewichtszunahme, die bei Kindern und Erwachsenen zu Diabetes und Fettleibigkeit führen können. Außerdem entzieht Zucker dem Körper lebenswichtige Mineralstoffe und Vitamine. Er erhöht den Blutdruck, hebt den Triglycerid- und LDL-Cholesterinspiegel an und fördert das Risiko von Herzerkrankungen. Er verursacht Karies und Parodontitis, die wiederum zu Zahnausfall und systemischen Infektionen führen. Zucker erschwert dem kindlichen Gehirn das Lernen, was sich als Konzentrationsschwäche ausdrückt. Zuckerkonsum kann bei Kindern und Erwachsenen Impulskontrollstörungen, Lernstörungen und Vergesslichkeit auslösen. Außerdem werden Autoimmun- und Immundefekte wie Arthritis, Allergien und Asthma gefördert. Das Hormongleichgewicht wird gestört und Zucker kann das Wachstum von Krebszellen unterstützen.

Was also sollen wir tun? Wird unsere Zuckergier uns für immer in ihren Fängen halten, oder gibt es eine Lösung für das Problem?


Während
des Zweiten Weltkriegs litt Finnland unter akutem Zuckermangel, und da
das Land über keine eigenen Ressourcen zur Zuckergewinnung verfügte,
suchten die Finnen nach einer Alternative. Damals besannen sich
finnische Wissenschaftler auf Xylitol, einen kalorienarmen, aus
Birkenrinde gewonnenen Zucker. In der organischen Chemie ist Xylitol
schon lange bekannt, genauer gesagt seit es 1891 zum ersten Mal von
einem deutschen Chemiker hergestellt wurde.

Bis zum
Jahr 1930 war Xylitol aufgereinigt worden, aber erst im Zweiten
Weltkrieg zwang die Zuckerknappheit die Forscher dazu, nach alternativen
Süßstoffen zu suchen. Erst nachdem Xylitol stabilisiert worden war,
konnte es als Süßstoff für Nahrungsmittel benutzt werden. Zur selben
Zeit wurde auch entdeckt, dass Xylitol insulinunabhängig ist, d. h. es
wird im Körper verstoffwechselt, ohne dass Insulin dafür benötigt wird.

Bis in die
1960er Jahre wurde Xylitol in Deutschland, der Schweiz, der Sowjetunion
und Japan bevorzugt als Süßstoff für diabetische Nahrungsmittel und als
Energiequelle bei der Infusionstherapie für Patienten mit gestörter
Glukosetoleranz und Insulinresistenz eingesetzt. Seitdem produzieren
viele Länder wie Italien und China Xylitol für ihren eigenen Verbrauch –
mit außergewöhnlich positiven Auswirkungen auf die Gesundheit.

Xylitol
ist eine natürliche Substanz, die in faserreichem Gemüse und Obst sowie
in Maiskolben und einigen Laubbaumarten wie eben Birken vorkommt. Es ist
ein natürliches Zwischenprodukt, das sowohl im menschlichen und
tierischen Glukosestoffwechsel als auch im Stoffwechsel einiger Pflanzen
und Mikroorganismen gefunden wird. Unser Körper bildet Xylitol ganz
natürlich; bei gesundem Stoffwechsel produzieren wir 15 Gramm täglich.

Wunderzucker
(auch Xylit, Xylitol oder Birkenzucker genannt) schmeckt wie Zucker und
sieht genauso aus – aber da enden auch schon die Gemeinsamkeiten.
Xylitol ist eigentlich das Spiegelbild von Zucker. Denn während Zucker
unserem Körper großen Schaden zufügt, kann Wunderzucker ihn heilen und wiederherstellen. Er stärkt das Immunsystem, schützt vor chronisch degenerativen Krankheiten und hemmt den Alterungsprozess.

Xylitol
gilt als Fünf-Kohlenstoff-Zucker, das heißt, dass er eine
antimikrobielle Wirkung hat und auf diese Weise das Bakterienwachstum
hemmt. Während Zucker säurebildend ist, erhöht Xylitol den basischen
Wert. Alle anderen Zuckerformen, einschließlich Sorbit – ein anderer
beliebter alternativer Süßstoff – sind Sechs- Kohlenstoff-Zucker, die
gefährlichen Bakterien und Pilzen Nahrung bieten. 1963 wurde Xylitol von
der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zugelassen. Es
weist keine bekannten toxischen Schwellenwerte auf. Die einzigen
Missempfindungen, die bei einigen empfindlichen Personen zu Beginn beim
Verzehr größerer Mengen auftreten können, sind leichter Durchfall und
Magenkrämpfe. Da der Körper täglich Xylitol und die für seinen Abbau
erforderlichen Enzyme produziert, verschwinden diese Missempfindungen
normalerweise innerhalb weniger Tage, nachdem die Enzymtätigkeit sich
auf eine höhere Xylitaufnahme eingestellt hat.

Wunderzucker
hat 40 Prozent weniger Kalorien und 75 Prozent weniger Kohlenhydrate
als Zucker, es wird vom Körper langsam resorbiert und verstoffwechselt,
weshalb es den Insulinspiegel kaum verändert. Etwa ein Drittel des
Xylitols wird in der Leber resorbiert, die anderen zwei Drittel wandern
in den Verdauungstrakt, wo sie von Darmbakterien zu kurzkettigen
Fettsäuren abgebaut werden.

Wunderzucker
sieht aus und fühlt sich an wie Zucker, schmeckt auch genauso und
hinterlässt keinen unangenehmen Nachgeschmack. Es ist in verschiedenen
Formen erhältlich. In Kristallform kann es Zucker beim Kochen und Backen
ersetzen oder als Süßstoff für Getränke dienen. Es wird auch Kaugummi,
Minzedrops oder Nasenspray als Inhaltsstoff zugesetzt.

Xylitol und Mundgesundheit

Karies und Zahnfleischerkrankungen sind ernste
Gesundheitsprobleme. Der American Dental Association zufolge leiden 75
Prozent aller amerikanischen Erwachsenen über 35 Jahre an einer Form von
Zahnfleischerkrankung. Im Grunde erübrigt sich der Hinweis, dass die
Ernährung für die Mundgesundheit von großer Bedeutung ist. Wer zu viel
Zucker isst, schwächt sein Immunsystem und erzeugt ein für seine
Mundgesundheit schädliches säurehaltiges Milieu. Im Mund leben über 400
Bakterienstämme, von denen die meisten gutartig sind. Wenn aber Zucker
ins Spiel kommt, wird den schädlichen Stämmen Nahrung zugeführt und sie
können sich stark vermehren. Zahnfleischerkrankungen werden
hauptsächlich durch Bakterien verursacht. Zahnbelag fördert das Wachstum
der Bakterien, die Zahnfleischentzündungen bewirken. Die Bakterien
geben außerdem winzige Mengen an Giftstoffen ab, die das
Zahnfleischgewebe abbauen und auf diese Weise eine Ausweitung der
Entzündung fördern. Plaque ist ein unsichtbarer, klebriger Film aus
Speichel und Nahrungsresten, der sich ständig auf unseren Zähnen bildet.
Für unser Immunsystem aber bedeuten auch kleinere, langanhaltende
bakterielle Infektionen eine Belastung. Zur Entstehung von Plaque tragen
Bakterien bei, und in Plaque gedeihen sie auch wunderbar. Wenn Plaque
am Zahnfleischrand nicht entfernt wird, kann sie zu
Zahnfleischerkrankungen führen. Unbehandelte Plaque auf oder unter dem
Zahnfleischrand verhärtet sich zu Zahnstein. Zahnfleischerkrankungen
treten in zwei Formen auf: als einfache Zahnfleischentzündung
(Gingivitis) und als ernsthafte Zahnfleischentzündung (Parodontitis),
die zu Zahnverlust und Zahnfleischrückgang führen können. Gingivitis
entsteht durch Plaque und Zahnstein, die das Zahnfleisch und das
Zahnfleischgewebe reizen. Parodontitis, die fortgeschrittenere Form von
Zahnfleischerkrankung, tritt dann auf, wenn die Zahnfleischentzündung
von einer Knochen- und Bänderbeeinträchtigung begleitet wird.
Zahnfleischbluten ist normalerweise das erste Anzeichen für eine
beginnende Zahnfleischerkrankung, offensichtliche Symptome müssen jedoch
nicht unbedingt vorliegen. Zahnfleischinfektionen können auch zu
anderen ernsten Gesundheitsproblemen führen. Sie verdoppeln das Risiko
eines Schlaganfalles, verdreifachen das Risiko eines Herzinfarktes,
erhöhen das Risiko für Frühgeburten und Babys mit zu geringem Gewicht.
Sie spielen auch eine Rolle bei der Entstehung von Bronchitis,
Lungenentzündung und Lungenemphysemen. Die Bakterien, die
Zahnfleischerkrankungen auslösen, sind tatsächlich dieselben, die später
direkt oder indirekt das Herz und die Arterien angreifen. Eine 1998 an
der Universität von Minnesota durchgeführte Studie zeigte, dass sich bei
Kaninchen, denen Plaquebakterien eingespritzt wurden, Blutgerinnsel
entwickelten, die zu einer Herzerkrankung führten. Offenbar greifen die
Bakterien zuerst die Knochen im Mundraum und das Zahnfleisch an, um dann
durch feine Risse im Zahnfleisch in den Blutkreislauf zu gelangen.
Zuckerkonsum führt zu Karies, weil er ein hochsaures Milieu im Mundraum
erzeugt. Säure entzieht dem Zahnschmelz Mineralien, wodurch er schwächer
und somit leichter angreifbar für Bakterien wird, was wiederum Karies
oder eine Entmineralisierung hervorruft. Normalerweise befeuchtet der
Speichel den Mund mit einer basischen Lösung, die den Säuregehaltnd
dem Zahn Mineralien rückführt. Speichel spült auch Essensreste weg und
unterstützt den Verdauungsprozess. Wenn der Speichel jedoch durch den
Verzehr zu vieler Süßigkeiten sauer wird, bedeutet das für die Bakterien
im Mund ein wahres Fest. Gemeinsam mit Kohlenhydratresten heften sie
sich an Zähne und Zunge und bringen die Säure in direkten Kontakt mit
dem Zahn, wo sie langsam den Zahnschmelz zerfrisst. Egal, was Sie essen –
Speisereste bedeuten Nahrung für plaquebildende Bakterien. Mit Xylitol
erhöht sich der pH-Wert der Plaque: Auf diese Weise verkürzt sich
erstens die Zeit, in der die Zähne den gefährlichen Säuren ausgesetzt
sind, und zweitens werden schädliche Bakterien totgehungert, indem ihnen
ihre Nahrungsquelle entzogen wird. Xylitol ist der Traum eines jeden
Zahnarztes. Es verkehrt alle zerstörerischen Auswirkungen von Zucker ins
genaue Gegenteil. Xylitol gärt nicht und kann deshalb von den Bakterien
im Mund nicht zu Säure umgewandelt werden. Auf diese Weise hilft es,
ein gutes Säure-Basen-Gleichgewicht im Mund aufrechtzuerhalten. Ein
basisches Milieu ist schlecht für alle schädlichen Bakterien, besonders
für die schlimmste Art: Streptococcus mutans. Außerdem verhindert es die
Bildung von Plaque. Wer kurz vor dem Zubettgehen und nach dem
Zähneputzen Xylitol einnimmt, schützt und heilt seine Zähne und das
Zahnfleisch. Im Gegensatz zu Zucker kann es über Nacht an den Zähnen
bleiben. Bei richtigem Gebrauch hält Xylitol den für die Kariesbildung
verantwortlichen Gärungssprozess auf. Eine Daueranwendung verdrängt die
schädlichsten Bakterienstämme im Mund und verändert auf diese Weise die
Bakterienkultur langfristig. Xylitol kann sogar die Mineralisierung des
Zahnschmelzes beschleunigen. Bei der Behandlung kleinerer kariöser
Stellen ist es sehr wirkungsvoll. Obwohl größere Löcher nicht
verschwinden, können sie sich jedoch verhärten, und somit
unempfindlicher werden. Regelmäßiger Verzehr kleiner Mengen Xylitol
erhöht die Schutzfunktion des Speichels. Xylitol regt den Speichelfluss
an und fördert die im Speichel befindlichen nützlichen Mineralien. Die
langfristige Verwendung von Xylitol erhöht die Pufferwirkung und die
Schutzfunktion des Speichels. Eine erhöhte Speichelproduktion ist
besonders wichtig für Menschen, die aufgrund von Krankheit, Alter oder
Arzneimittelnebenwirkungen an Mundtrockenheit leiden. Da das Milieu im
Mund bei anhaltendem Xylitolverzehr an Säuregehalt verliert, ist es
ratsam, nach jeder Mahlzeit oder kleinen Süßigkeiten einen
Xylitol-Kaugummi zu kauen oder ein XylitolMinzbonbon zu lutschen. Das
Beste daran ist nämlich, dass Xylitol, wie Studien gezeigt haben, eine
langfristige und möglicherweise sogar dauerhafte Wirkung hat. Xylitol
wurde vor kurzem im Journal of the American Dental Association gelobt:
„Xylitol schützt erfolgreich vor Karies […] Nachgewiesenermaßen
verringern xylitolhaltige Kaugummis Karies bei finnischen Jugendlichen
um 30 bis 60 Prozent. Studien in Kanada, Thailand, Polynesien und Belize
zeigen ähnliche Ergebnisse.“ Eine Studie der Harvard School of Dental
Medicine schlussfolgerte: „Xylitol kann das Auftreten von Karies
erheblich reduzieren.“ Ein weiterer unerwarteter Vorteil von Xylitol
wurde in einer finnischen Studie beobachtet, die nachwies, dass Kinder,
deren Zähne im Alter von 19 bis 31 Monaten mit Streptococcus mutans
besiedelt sind, mit größerer Wahrscheinlichkeit viel mehr Löcher in den
Zähnen haben werden. Die meisten Kinder bekommen diese Bakterien über
den Speichel ihrer Mutter, wenn sie z. B. das Essen abschmeckt, dieselbe
Tasse benutzt oder ihrem Kind einen Kuss gibt. Die Studie zeigte eine
starke Kariesreduzierung um 70 Prozent bei Kindern, deren Mütter
Xylitol-Kaugummis kauten. Nicht nur für junge Leute ist Xylitol wichtig.
In einer im Journal Of The American Geriatrics Society veröffentlichten
Studie wurden 111 Erwachsene, die 60 Jahre und älter waren, über einen
Zeitraum von zwölf Monaten untersucht. Alle Teilnehmer waren schwache,
aber gesunde Erwachsene. In dieser Studie kaute eine Gruppe der
freiwilligen Teilnehmer keine Kaugummis, eine zweite xylitolhaltige
Kaugummis und eine dritte Kaugummis, denen außer Xylitol noch ein
antimikrobieller Stoff zugesetzt war. Die zwei Kaugummi-Gruppen kauten
täglich zwei Stück jeweils 15 Minuten lang. Am Ende der Studie
berichteten die Wissenschaftler, dass die Xylitolkaugummi-Gruppe ein
bedeutend niedrigeres Risiko für Soor-, Pilz- oder Hefeinfektionen
aufwies. (Die Gruppe, die mit Xylitol und einem antimikrobiellen Stoff
versetzten Kaugummi bekommen hatte, zeigte dasselbe positive Ergebnis.)
Ebenfalls verringert hatte sich das Cheilitisrisiko, bei der sich die
Mundwinkel entzünden. Die Wissenschaftler stellten fest, dass
xylitolhaltiger Kaugummi auch für gebrechliche ältere Menschen ein
„echter gesundheitlicher Gewinn“ sein kann. Xylitol und Infektionen im
Hals-, Nasen-, Ohrenbereich Wiederkehrende Mittelohrentzündungen stellen
für Kinder ein großes Gesundheitsrisiko dar. Häufig werden Schläuche
mit einer Flüssigkeit in das Mittelohr des Kindes eingeführt, um die
Infektion auszuspülen. Diese Methode hilft nicht nur, Infektionen zu
bekämpfen – sie steigert auch die Hörfähigkeit. Das Sprechen, das einen
wichtigen Teil des Lernprozesses darstellt und vor allem ein gutes Gehör
voraussetzt, entwickelt sich in den ersten beiden Lebensjahren – also
in der Zeit, in der Kinder besonders häufig an Mittelohrentzündungen
erkranken. Wenn das Gehör durch eine Infektion oder Flüssigkeit im
Mittelohr beeinträchtigt ist, kann dies das Sprechenlernen erschweren.
Ein Wissenschaftler wies nach, dass wiederholte Mittelohrentzündungen,
selbst wenn sie behandelt werden, in den ersten beiden Lebensjahren zu
großen Beeinträchtigungen der Lesefähigkeit bis zum neunten Lebensjahr
führen können. In einer weiteren Studie, in der die Kinder über einen
längeren Zeitraum beobachtet wurden, stellte sich heraus, dass sie bis
zum 18. Lebensjahr deutliche Probleme im Lern- und Sozialverhalten
zeigten. Eine der vielen positiven Eigenschaften von Xylitol ist die
Fähigkeit, das Wachstum der Bakterien, die bei kleinen Kindern
Mittelohrentzündungen verursachen, zu hemmen. In zwei kürzlich mit über
1.000 Kindern durchgeführten Studien wurde nachgewiesen, dass das Kauen
xylitolhaltiger Kaugummis die Häufigkeit von Mittelohrentzündungen um 40
Prozent senkt, anhaltende Beschwerden erheblich reduziert und den
Bedarf von Antibiotika verringert. Wer seine Nase regelmäßig mit einem
xylitolhaltigen Spray spült, verringert die Anzahl gefährlicher
Bakterien und regt die natürliche, schützende Reinigungsfunktion der
Nase an. Allergie- und Asthmabeschwerden, die durch
Umweltverschmutzungen oder nasale Störfaktoren ausgelöst werden, können
durch eine saubere Nase gelindert werden. Aktuelle Studien zeigen, wie
Bakterien sich an die Körperzellen heften und so Infektionen
verursachen. Einige Zucker, wie Xylitol, können in diese Anbindung
eingreifen, indem sie die Anheftung der größten,
infektionsverursachenden, in der Nase lebenden Bakterien blockieren. Dr.
Lon Jones, ein Arzt aus Plainsview, Texas, berichtete, dass der
Gebrauch von xylitolhaltigem Nasenspray in seiner Praxis 93 Prozent
Ohrinfektionen verhindern konnte. Vergleichbare Ergebnisse berichtete er
über Nasennebenhöhleninfektionen, Allergien und Asthma.
Nachgewiesenermaßen verhindert Xylitol nicht nur die Ansiedlung von
Candida albicans – einem äußerst gefährlichen systemischen Hefepilz –
sondern auch von weiteren schädlichen Darmbakterien, einschließlich H.
pylori, der an Zahnfleischerkrankungen, Mundgeruch, Magenund
Zwölffingerdarmgeschwüre und sogar Magenkrebs beteiligt ist. Xylitol und
Osteoporose Auch hinsichtlich des Knochenabbaus zeigt Xylitol besondere
Vorzüge. Finnische Studien wiesen nach, dass es die Knochendichte bei
Ratten, deren Eierstöcke entfernt wurden, aufrechterhalten konnte. Bei
Ratten ohne Eierstöcken, denen kein Xylitol verabreicht wurde, sanken
Östrogenspiegel und Knochendichte beträchtlich. Bei Ratten jedoch, deren
Eierstöcke entfernt waren und denen Xylitol verabreicht wurde, stieg
die Knochendichte sogar an. In einer weiteren Studie wurde beobachtet,
wie der altersbedingte Knochenabbau bei älteren männlichen Ratten nach
der Gabe von Xylitol um 10 Prozent zurückging. In einer bisher
einmaligen Aktion stellten die finnischen Wissenschaftler eine gewagte
These auf: Sie schrieben als wirksame Dosis beim Menschen etwa 40 Gramm
pro Tag vor. Die Wissenschaftler stellten die Hypothese auf, dass
Xylitol die Knochendichte stärken kann, weil es die Calciumresorption im
Darm begünstigt. Xylitol in den täglichen Speiseplan aufzunehmen, heißt
also nicht nur den Knochen, sondern dem gesamten Körper auf angenehme
Art und Weise etwas Gutes zu tun. Xylitol und Insulinresistenz,
Hypertonie bei Diabetes und hormonelles Ungleichgewicht Der Konsum von
Zucker und anderen Kohlenhydraten führt zu einer raschen Freisetzung von
Glukose (= Blutzucker). Die Bauchspeicheldrüse reagiert mit einer
Insulinabgabe, um die Glukose in die Zellen befördern zu können, wo sie
dann zur Energiegewinnung verbrannt wird. Ein Zuviel an Glukose belastet
das System, und mit der Zeit reagieren die Zellen schwächer auf
Insulin. Dieser Zustand, die sogenannte Insulinresistenz, stellt ein
großes Gesundheitsrisiko dar, das schätzungsweise die Hälfte der
amerikanischen Bevölkerung bedroht. Insulinresistenz ist verbunden mit
Auffälligkeiten beim Cholesterin- und Triglycerid-Spiegel,
Bluthochdruck, erhöhtem Infarktrisiko und Diabetes. Der drastische
Anstieg der Typ-2-Diabetes-Erkrankungen seit der Mitte des 20.
Jahrhunderts fällt genau in die Zeit, in der auch unser Zuckerkonsum
enorm angestiegen ist. In einer Langzeitstudie bei mehr als 65.000
Frauen wurde gezeigt, dass eine zuckerreiche, ballaststoffarme Ernährung
das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, um 250 Prozent erhöht. Eine
weitere neuere Studie zeigte, dass der übermäßige Genuss von Zucker der
wichtigste ernährungsbedingte Einzelrisikofaktor für Herzinfarkt bei
Frauen und Männern ist. In den USA gehen 150.000 vorzeitige Todesfälle
aufgrund von Herzerkrankungen pro Jahr auf das Konto von übermäßigem
Zuckergenuss. In mehreren klinischen Studien wurde nachgewiesen, dass
Xylitol sehr langsam abgebaut wird. Tatsächlich wird es auf dem
glykämischen Index, der misst, wie schnell Nährstoffe in die Blutbahn
gelangen, mit 7 bewertet, während Zucker bei 100 liegt. Xylitol ist ein
natürlicher Insulinstabilisator und verursacht deshalb keinen abrupten
Anstieg und Abfall wie Zucker. Es hilft sogar, den Heißhunger auf Zucker
und Kohlenhydrate in den Griff zu bekommen. Xylitolgesüßte Speisen
erhöhen den Insulinspiegel nicht, deshalb ist es auch der ideale
Süßstoff für Diabetiker und für Menschen, die abnehmen wollen. In
zunehmendem Maße sind Anti-Aging-Forscher sich darin einig, dass ein
niedriger Insulinspiegel auch für ein erfolgreiches Anti-Aging Programm
bedeutsam ist. Insulinresistenz ist auch für hormonelle Ungleichgewichte
mitverantwortlich, die u. a. zu Brustkrebs führen können. Ein hoher
Insulinspiegel regt die Östrogenproduktion an und führt zu einer
Östrogen-dominanten Störung, die die Funktion der Eierstöcke
beeinträchtigt. Insulinresistenz ist ebenfalls einer der Hauptgründe für
eine Hormonstörung, die polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS) genannt wird.
PCOS bewirkt, dass kein Eisprung mehr stattfindet, dass die Eierstöcke
also die zyklische Östrogen- und Progesteron-Produktion entweder ganz
einstellen, oder dass sie gestört wird. Insulin regt die Eierstöcke an,
vorwiegend männliche Hormone zu produzieren, was zusammen mit einem
hohem Insulin- und Glukosespiegel zu Gewichtszunahme am Bauch führt –
und ein solcher Körpertyp ist bekanntermaßen einem erhöhten
Brustkrebsrisiko ausgesetzt. Äußere Anzeichen dafür, dass der Körper
mehr männliche Hormone als gewöhnlich produziert, sind Akne, Haarausfall
und eine verstärkte Körperbehaarung. Die Reduzierung des
Insulinspiegels ist nicht nur für die Behandlung von PCOS wichtig,
sondern auch bei anderen hormonellen Ungleichgewichten, die u. a. zu
Brustkrebs führen können. Dr. John Lee, Autor von „What Your Doctor May
Not Tell You About Breast Cancer“, erklärt den Zusammenhang zwischen
Insulinresistenz und Brustkrebs wie folgt: „Ein übermäßiger Verzehr von
Fast Food macht Sie dick. Viel Körperfett und Bewegungsmangel führen zu
Insulinresistenz. Insulinresistenz wiederum ruft einen Heißhunger auf
zuckerhaltige Kohlenhydrate hervor, um Energie für den Körper zu
gewinnen. Durch die erhöhte Zufuhr von Kohlenhydraten wird mehr Insulin
freigesetzt, was eine weitere Gewichtszunahme zur Folge hat. Mehr Fett
führt zu höherem Östrogengehalt, was wiederum zu einer verfrühten
Brustentwicklung und zu einem früheren Beginn der Menstruation führt.
Eine frühere Menstruation bedeutet mehr ovularische Zyklen, sodass der
Körper immer mehr Östrogenen ohne eine adäquate Progesteronausschüttung
ausgesetzt ist. Ist der Körper aber mehr Östrogen ausgesetzt, erhöht
sich das Brustkrebsrisiko. Zugleich kann ein erhöhter Konsum von
einfachen Kohlenhydraten, gepaart mit einer Insulinresistenz, zu einem
polyzystischen Ovarsyndrom und zur Unterbindung des Eisprung während der
Menstruationszyklen führen, was eine übermäßige Androgen- und Östrogen-
sowie eine ungenügende Progesteronproduktion hervorruft. Eine
übermäßige Östrogenproduktion ohne Progesteronbildung führt zu einer
Östrogen-Dominanz, die das Brustkrebsrisiko erhöht. Die Einnahme von
hormonhaltigen Verhütungsmitteln erhöht die Insulinresistenz und
vergrößert die genannten Probleme noch.“ Wenn man statt Zucker Xylitol
verwendet und zugleich den Konsum hoch glykämischer, raffinierter
kohlenhydrathaltiger Lebensmitteln verringert, senkt man nicht nur das
Risiko von PCOS, sondern auch von Eierstockzysten, Fibromen,
Endometriose, PMS, Hitzewallungen, Gewichtszunahme und Depressionen. Der
sichere Süßstoff Der steigende Zuckerverbrauch hat in den westlichen
Ländern zu immer mehr Gesundheitsproblemen geführt, die die
Gesundheitssysteme stark belasten. Jetzt endlich gibt es eine
Alternative! Etwas, was unseren Heißhunger auf Süßigkeiten stillt und
trotzdem gesund ist. In über 1.500 wissenschaftlichen Studien wurde
nachgewiesen, dass die Sucht nach Süßigkeiten nachlässt, je mehr Xylitol
wir zu uns nehmen. Zugleich wird der Insulinspiegel gesenkt und der
Körper in ein basisches Milieu versetzt. Welch wunderbare Hilfe auf dem
Weg zu einem gesunden und langen Leben! Stellen Sie sich vor, nie wieder
ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, wenn Sie in einen mit Xylitol
gesüßten Kuchen beißen! Und wie finden Sie den Gedanken, dass Sie Ihre
Knochendichte stärken können, indem sie Ihr liebstes Heißgetränk mit
zwei Löffeln Xylitol süßen? Dass sie Karies und Zahnfleischerkrankungen
vermeiden, wenn Sie xylitolhaltige Kaugummis kauen? Mit Xylitol können
Sie eine Naschkatze sein und gleichzeitig gesunden!